12. Ausschreibung - 2019
Auswirkungen der Digitalisierung auf die berufliche Kompetenzentwicklung
Am 24.10.2019 beschloss die Steiermärkische Landesregierung die folgenden 11 Projekte im Rahmen der 12. Ausschreibung des Zukunftsfonds Steiermark zum Thema „Auswirkungen der Digitalisierung auf die berufliche Kompetenzentwicklung" mit einem Gesamtförderungsbudget iHv € 1,7 Mio zu fördern.
Eko-K.I.S.S.-Studie (PN 1203)
«Ernährung & Konsum: Kinder Influencer Social Media Schule»
Entwicklung zielorientierter Mediendidaktik-Konzepte und Lehr-Lernmethoden für die Kompetenzentwicklung in der hochschulischen Aus- und Fortbildung zum Thema "Transfer informeller Ernährungs- und Konsum-Inhalte durch Social-Media-Influencer"
Projektpartner: Pädagogische Hochschule Graz
Karl-Franzens-Universität Graz
STERTZ - Steirisches Ernährungs- und Technologiezentrum
Projektleitung: Mag. Dr. Ines Waldner, PHSt
Die Schule spielt beim Erwerb von umfassenden Kompetenzen im Bereich Ernährung, Konsum und Gesundheit in Wechselbeziehung zur globalen ökologisch-ökonomischen Bedeutung eine Schlüsselrolle. Gleichzeitig verändern sich durch den stetig wachsenden Einfluss von digitalen sozialen Medien Sozialisierungsstrukturen für junge Menschen immer mehr, insbesondere durch Influencer, Blogger und Youtuber, die sich wiederum stark auf Bildungsprozesse im Ernährungs- und Verbraucherbereich auswirken. Daran setzt die EKo-K.I.S.S.-Studie an, durch die sowohl notwendiges Basiswissen, als auch didaktische Umsetzungsmöglichkeiten für die (hoch-)schulische Praxis entwickelt werden. Mit diesem Projekt positioniert sich der steirische Bildungsraum als Vorbild für zukunftsweisende Pädagogik, die mit den vielgestaltigen Herausforderungen der Digitalisierung situativ umzugehen weiß.
Challenge digital-medication-process (MeDi-Pro) (PN 1204)
Der digital-unterstützte Medikationsprozess im Krankenhaus: Chancen, Herausforderungen, Kompetenzentwicklung für mehr MitarbeiterInnen- und PatientInnensicherheit in der Steiermark
Projektpartner: Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Innere Medizin
Medizinische Universität Graz, Research Unit for Safety in Health
Projektleitung: Dr. Katharina Lichtenegger, MSc
Medikationsfehler verursachen 1-2% der Komplikationen bei stationären PatientInnen und 7.000 Menschen sterben aufgrund unleserlicher Medikationsverordnungen. Ziel des Projekts MeDi-Pro ist die Erforschung der Anwendbarkeit eines digitalen Medikationsprozesses zur Unterstützung der MitarbeiterInnen und Steigerung der PatientInnensicherheit im Krankenhaus. Im Rahmen des Projekts werden Qualität und Risiken des derzeitigen Medikationsprozesses evaluiert. In weiterer Folge wird ein idealer Medikationsprozess, unterstützt durch technische und digitale Lösungen, skizziert. Schlussendlich werden Empfehlungen und Unterstützungsmöglichkeiten abgeleitet, mit dem Ziel Innovationsprozesse hinsichtlich einer sicheren und risikoarmen PatientInnenbetreuung im Rahmen des Medikationsmanagements in der Steiermark umzusetzen.
FutureLab.Radiology (PN 1208)
Automatische Textanalyse radiologischer Befunde und Aufbau von CT basierten Trainingsdatensätzen für den zukünftigen Einsatz von Deep-Learning-Algorithmen in der radiologischen Diagnostik.
Projektpartner: Medizinische Universität Graz
FH JOANNEUM GmbH
Projektleitung: PD DI Dr. Gernot Reishofer
Berufe im radiologischen Umfeld (z.B. RadiologInnen, NuklearmedizinerInnen, RadioonkologInnen, RadiologietechnologInnen, PhysikerInnen) stehen vor einem digitalen Wandel. Künstliche Intelligenz, Maschinelles Lernen und Deep-Learning sind Schlagworte, die von diesem Wandel zeugen. Intelligente Systeme werden in Zukunft eine wesentliche Rolle sowohl (A) in der klinischen Diagnostik als auch (B) in Forschung und (C) Lehre spielen. Um effektiv arbeiten zu können, benötigen diese Verfahren eine erhebliche Anzahl von Trainingsdaten anhand derer das System lernt, richtige Aussagen mit hoher diagnostischer Sicherheit zu treffen. FutureLab.Radiology trägt durch die automatisierte Auswertung von neurologischen Bilddaten aus CT Untersuchungen dazu bei Trainings Sets zu generieren die für Forschung und Lehre genutzt werden kann.
Learning Analytics (PN 1206)
Learning Analytics: Auswirkungen von Datenanalysen auf den Lernerfolg
Projektpartner: Universität Graz
Technische Universität Graz
Projektleitung: Mag. Dr. Michael Kopp
Bei der Nutzung von digitalen Bildungsangeboten erzeugen Lernende eine große Zahl an Daten. Das Sammeln, Analysieren und Interpretieren dieser Daten wird als ‚Learning Analytics‘ bezeichnet und kann wesentlich zur Steigerung des Lernerfolgs beitragen. Das Forschungsprojekt widmet sich der Frage, welche technischen, didaktischen, rechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen für Learning Analytics vorliegen und wie sich diese Rahmenbedingungen auf einen erfolgreichen Einsatz von Learning Analytics auswirken. Dabei werden verschiedene Formen der Datenanalyse in unterschiedlichen digitalen Lehr-/Lernsettings eingesetzt und analysiert. Die Forschungsergebnisse werden allgemein und offen zugänglich gemacht, damit möglichst viele Bildungsinstitutionen und Unternehmen, die Learning Analytics in ihren Bildungsangeboten einsetzen wollen, davon profitieren.
PIA (PN 1210)
Picture of the future for Agriculture
Projektpartner: FH CAMPUS 02
Projektleitung: Ing. Wolfgang Knöbl, BSc MA
Ziel des Projekts "PIA" ist die Erarbeitung der relevanten Kompetenzfelder für die digitalisierte Landwirtschaft mittels eines Innovationsinstruments, dem sogenannten „Picture of the Future for Agriculture". Die Ergebnisse sind die erforderlichen Kompetenzfelder, welche sich aus der branchenspezifischen Darstellung von Zukunftsprojektionen ableiten lassen. Daraus können die Kompetenzbereiche identifiziert werden, welche derzeit noch nicht hinreichend abgedeckt sind.
Voladigital (PN 1211)
Kompetenzen für eine volatile und digitalisierte Geschäftswelt - Ein Trainingskonzept im Rahmen der LEAD Factory und des Labors für Innovation
Projektpartner: Technische Universität Graz, Institut für Innovation und Industrie Management
Technische Universität Graz, Institute of Interactive Systems and Data Science
Pädagogische Hochschule Steiermark
Projektleitung: DI Maria Hulla
KMUs stehen derzeit vor großen Herausforderungen wie zunehmender Unsicherheit und Volatilität. Digitalisierung und Agilität bringen sowohl Chancen als auch neue Kompetenzanforderungen mit sich. Derzeit gibt es wenige, wissenschaftlich fundierte, praktische Trainings, welche sich auf Digitalisierung und/oder Agilität fokussieren. Lernfabriken und Makerspaces bieten effektive hands-on Lernumgebungen. Ziel dieses Forschungsprojektes ist es ein Trainingskonzept zu erstellen, wobei Teilnehmer theoretische Inhalte auf einer Lernplattform flexibel erworben werden und dieses Wissen in einer Lernfabrik und einem Makerspace praktisch anwenden können. Aus diesem Grund wird im ersten Schritt eine Umfrage mit steirischen KMUs durchgeführt und auf Basis dessen ein didaktisches Konzept erstellt und getestet.
Digi-T (PN 1212)
DIGITAL LITERACY IM STEIRISCHEN TOURISMUS
Projektpartner: FH JOANNEUM GmbH
Karl-Franzens-Universität Graz
Projektleitung: Mag.(FH) Daniel Binder
Das Projekt Digi-T erforscht die zukünftigen Anforderungen an digitale Kompetenzen von MitarbeiterInnen und Führungskräften im steirischen Tourismus. Durch umfassende Erhebungsmethoden werden Gästeerwartungen mit den vorhandenen digitalen Ressourcen in Tourismusbetrieben analysiert und verglichen. Das Konzept der Customer Journey ist dabei richtungsweisend. Weiters wird das aktuelle touristische Bildungsangebot in der Steiermark, in Hinblick auf die Vermittlung von digitalen Kompetenzen untersucht. Das Projekt Digi-T fokussiert auf einen breiten inhaltlichen Aufbau, der ein ganzheitliches Bild der zu erwartenden digitalen Herausforderungen und Chancen für den steirischen Tourismus zeichnen soll. Handlungsempfehlungen werden abgeleitet und ein kompetenzorientierter Lehr- und Lernansatz dient zur weiteren Entwicklung der touristischen Aus- und Weiterbildung in der Steiermark.
Valid Holz (PN 1213)
Kompetenzvalidierung als Instrument zur Kompetenzentwicklung in Betrieben der Forst- und Holzwirtschaft Steiermark vor dem Hintergrund fortschreitender Digitalisierung
Projektpartner: Karl-Franzens-Universität Graz
Projektleitung: Mag. Dr. Philipp Assinger
Digitalisierung erfordert alternative Wege der beruflichen Kompetenzentwicklung. Es stellt sich meist die Frage: Welche Kompetenzen müssen ArbeitnehmerInnen haben, um Herausforderungen zu meistern? Das Projekt Valid Holz fragt stattdessen, über welche Kompetenzen ArbeitnehmerInnen eigentlich schon verfügen. Denn, erst wenn man weiß, welches Potenzial und welche Bedarfe ArbeitnehmerInnen haben, können deren Kompetenzen weiterentwickelt werden. ArbeitnehmerInnen haben meistens mehr Kompetenzen, als ArbeitgeberInnen glauben. In diesem Projekt wird ein Kompetenzvalidierungsverfahren entwickelt, das steirischen Betrieben helfen soll, ihre Kompetenzentwicklungsmaßnahmen anhand eines wissenschaftlich gesicherten Instruments zur Potenzial- und Bedarfsermittlung begründen zu können. Damit die Digitalisierung zu einer Chance für Betriebe werden kann.
Digital? Sicher! (PN 1220)
Digitale Kompetenz-Entwicklung für Jugendliche mithilfe intelligenter Lernsoftware mit Fokus auf Cybersecurity und verantwortlichen Umgang mit Daten
Projektpartner: Karl-Franzens-Universität Graz
Know Center GmbH
Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Kathrin Otrel-Cass
Das Projekt „Digital? Sicher!" geht davon aus, dass Digitalisierung viele Chancen und Potentiale für die steirische Wirtschaft aufweist. Allerdings gibt es auch eine Reihe von Digitalisierungsrisiken und MitarbeiterInnen müssen entsprechende Kompetenzen aufbauen um sicher und verantwortungsvoll handeln zu können. Damit diese Kompetenzen rechtzeitig aufgebaut werden, muss bereits vor dem Berufseinstieg begonnen werden. Auf Basis einer Anforderungsanalyse der steirischen Wirtschaft werden lokale Bedürfnisse und Anwendungsbeispiele erhoben. Das Projektziel ist auf dieser Basis, eine technologische Lösung zu entwickeln, wie Cybersicherheits- und Datenumgangskompetenzen von Jugendlichen - und damit von den Erwerbstätigen der Zukunft - ‘spielerisch' via Lern-App und mir steirischem Bezug entwickelt werden können.
Styriamat (PN 1221)
Qualifikationsentwicklung der Zukunft. Werkzeuge für die Berufsplanung und Ausbildungs-, Bildungs- und Qualifizierungspolitik in der Steiermark
Projektpartner: Karl-Franzens-Universität Graz
JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH
Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Manfred Füllsack
Die sich wandelnden Anforderungen an berufliche Kompetenzen, sowie die damit verbundenen Herausforderungen am Arbeitsmarkt führen häufig zu Verunsicherung der (zukünftigen) Erwerbsbevölkerung und politischer EntscheidungsträgerInnen. Die Entwicklung des Online-Tools Styriamat wirkt diesem zweifach entgegen: Einerseits wird eine Möglichkeit der Betrachtung der eigenen Kompetenzpotentiale geboten, andererseits werden Berufswechselpotentiale im Allgemeinen aufgezeigt und die Möglichkeit Policy-Maßnahmen zu testen offeriert. Mit diesem Projekt liefern die beiden größten steirischen Forschungseinrichtungen im Bereich der Arbeitsmarktanalyse einen wesentlichen Beitrag zur Gestaltbarkeit der Digitalisierung am Arbeitsmarkt.
App-solute Neuigkeiten (PN 1224)
Intergenerationelles Lernen über die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Alltagshandlung "Zeitunglesen"
Projektpartner: Karl-Franzens-Universität Graz
Projektleitung: Assoz.-Prof. Mag. Dr. Ulla Kriebernegg
Immer mehr Bereiche unseres Alltags werden digitalisiert. Auch alltägliche Handlungen wie das Zeitunglesen geschehen oft über Apps. Das Forschungsprojekt „App-solute Neuigkeiten" beschäftigt sich mit der Frage, welche Auswirkungen die Digitalisierung von Zeitungen für jüngere und ältere Menschen hat. Sind Einstellungen dazu altersabhängig? Mit welchen Ängsten, Schwierigkeiten, aber auch Möglichkeiten ist diese Digitalisierung verbunden? „Digital Stories" über Zeitunglesen, die von Studierenden und PensionistInnen im Projekt gemeinsam erzählt werden, werden wissenschaftlich untersucht. Dadurch soll herausgefunden werden, ob vorherrschende Altersbilder bestätigt oder widerlegt werden. Die Ergebnisse helfen steirischen Unternehmen, digitale Anwendungen für alle Altersgruppen zugänglich zu machen und die „digitale Spaltung" zu vermeiden.